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Auf ein Wort - unsere Tipps für ein gelungenes Interview

Aktualisiert: 9. März 2021


„Könnte ich den Geschäftsführer für ein kurzes Interview sprechen?“ Oft kommt es vor, dass Journalisten kein Statement eines Pressesprechers wünschen, sondern ein Interview mit Eurem Manager, Geschäftsführer oder Vorstand führen möchten. Was harmlos klingt, führt nicht selten zu heiklen Interviewsituation, in dem der Interviewte Rede und Antwort zu vielseitigen Themen stehen soll. Auch für kurze Interviews gilt daher: Als Presseverantwortliche seid ihr dafür verantwortlich, dass Eure Manager gut vorbereitet ins Interview gehen. Astrid hat Euch einige Tipps zusammengestellt, damit Euer Gesprächspartner gar nicht erst ins Schwitzen kommt.

Bevor Du ein Interviewangebot für einen Manager annimmst, solltest Du Dich umfassend mit dem Medium, dem Umfang und dem Inhalt des geplanten Interviews auseinandersetzen. Schau Dir dazu mehrere Ausgaben des Magazins oder der Zeitung an und wirf auch einen Blick in die Mediadaten. Diese können Dir Auskunft über Aufgabe, Reichweite und Zielgruppe geben.


Wäge die Vorteile und Nachteile des Interviews ab. Zu den Vorteilen gehört nicht nur, dass Du mit einem Interview ein spezielles Thema oder den Interviewpartner ins öffentliche Licht rücken kannst. Wenn Du eine Interviewanfrage annimmst, kannst Du auch Deine Beziehungen zur Redaktion vertiefen. Bedenke aber, dass eine gute Vorbereitung viel Zeit in Anspruch nimmt und möglicherweise auch kritische Fragen angesprochen werden könnten. Wenn der Interviewpartner sehr unsicher und unerfahren ist, solltest Du den Redakteur eher um ein schriftliches Interview bitten.


Kläre mit der Redaktion, welcher Redakteur das Interview führen wird. Informiere Dich, welche Themenschwerpunkte der Interviewer betreut. Ist er ein Spezialist auf dem Gebiet des Interviews, sind fachspezifische Fragen zu erwarten. Ist der Journalist eher ein Allrounder, sollte der Interviewpartner auf Fachbegriffe verzichten oder diese zumindest erklären.


Es ist sehr empfehlenswert, sich vorab mit dem Redakteur über die Erwartungen und Modalitäten auseinanderzusetzen: Wie viel Zeit plant der Redakteur ein? Wie lang soll das Interview werden? Worüber wird gesprochen? Wenn der Interviewte über gewisse Themen nicht sprechen will, sollte dies dem Journalisten vorab übermittelt werden, damit erst gar keine falschen Erwartungen entstehen.


Einen Anspruch darauf, das einmal geführte Interview vor der Erscheinung noch einmal zu prüfen, hast Du nicht. Da dies von Journalist zu Journalist unterschiedlich gehandhabt wird, kannst Du die Autorisierung vor dem Interview aber anfragen. Gerade Fachjournalisten haben oft ein eigenes Interesse, Sachverhalte noch einmal gegenchecken zu lassen.


Zwar kannst Du den Journalisten fragen, ob er Dir die Interviewfragen vorab zur Vorbereitung zuschicken kann. Allerdings machen dies viele Redakteure eher ungern, da dem Interview dann seine Spontanität fehlt. Üblich ist es aber, Themengebiete vorher abzustecken.

Frage den Redakteur, ob er begleitendes Material benötigt. In der Regel wird erwartet, dass die Pressestelle Bildmaterial zuliefern kann – insbesondere eine hochauflösende Porträtaufnahme des Interviewten. Auch solltest Du eine Kurzvita des Interviewten vorbereiten. Manchmal bitten Journalisten auch darum, ihnen zur Interviewvorbereitung vorhandene Hintergrundtexte oder aktuelle Pressemitteilungen zuzusenden.


Auch wenn der Interviewpartner über Medienerfahrung verfügt, sollte jedem Interview ein Briefing vorausgehen. Darin informierst Du den Interviewgeber nicht nur über Bedingungen, die Du mit dem Journalisten vereinbart hast, sondern besprichst auch die Themen, über die gesprochen werden sollen. Insbesondere bei längeren Interviews oder kritischen Themen ist es ratsam, einen Fragenkatalog vorzubereiten. Im Q&A überlegst Du Dir Fragen, die der Journalist möglicherweise stellen könnte. Bevor das Interview stattfindet, besprichst Du diesen mit dem Interviewpartner und kannst ihm so wichtige Hinweise mit auf den Weg geben.


Wenn möglich, begleite den Interviewten zum Termin oder wähle Dich in das telefonische Interview mit ein. Gerade unerfahrenen Gesprächspartnern bietest Du so zusätzliche Sicherheit. Darüber hinaus kannst Du vielleicht weiterhelfen, wenn Dein Manager ins Stocken gerät oder eingreifen, wenn sich der Journalist nicht an vorherige Absprachen hält. Allerdings solltest Du Dich während des Interviews zurückhalten und nur dann eingreifen, wenn dies wirklich notwendig ist. Sei Dir bewusst, dass viele Journalisten Interviews aufzeichnen. Daher sollte auch nur das gesprochen werden, was wirklich veröffentlicht werden soll und darf.


Erhältst Du das Interview zum Gegenlesen vor der Veröffentlichung, ist dies ein Vertrauensvorschuss des Journalisten. Keinesfalls solltest Du seinen Stil, Formulierungen oder Fragen ändern. Auch die Textlänge sollte nicht wesentlich verändert werden. Deine Aufgabe ist es, die Fakten zu prüfen und diese, nur wenn nötig, zu korrigieren.


Falls Du das Medium nicht abonniert hast, kannst Du den Redakteur nach Veröffentlichung um ein Belegexemplar bitten und dieses dem Interviewten zukommen lassen.

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